Bereits im dritten Jahr meiner Selbständigkeit musste ich Anfragen ablehnen – einfach weil ich mich nicht zweiteilen konnte und kann. Schon damals rieten mir Leute aus meinem Umfeld, doch einfach mein Team zu vergrössern und andere Traurednerinnen oder Trauredner anzustellen. Aber ich genoss meine neu gewonnene Freiheit zu sehr, um sie bereits mit anderen zu teilen, und konnte mir nicht vorstellen, lovely words mit jemandem zu teilen. Ausserdem hatte ich SEHR genaue Vorstellungen davon, wie ich arbeiten wollte, und welche Werte, Qualitätsmerkmale und Arbeitsweise ich vertreten wollte.
Wunsch ans Universum
Irgendwann im Spätsommer 2022 sagte ich zu meiner Arbeitsehefrau Esther (selbst ehemalige Trau- und jetzige Abschiedsrednerin): «Ich glaube, ich brauche eine Praktikantin». Es ging genau 10 Tage, da flatterte ein E-Mail in meinen Posteingang, in dem sich Fabienne bei mir «bewarb» und fragte, ob ich Praktikantinnen anstellen würde. Nicht, dass sie das nötig gehabt hätte: Fabienne ist selbst Kommunikationsfachfrau und selbständige Werbetexterin. Wir trafen uns in der Hiltl Dachterrasse auf einen Kaffee und es war Liebe auf den ersten Blick. Ein paar Monate später durfte Fabienne ihre erste Trauung durchführen, die ich ihr vermittelt und bei der ich sie unterstützt hatte, und es ging ihr genau wie mir bei meiner ersten Trauung: Sie schwebte noch Tage danach wie auf Wolken und war sich sicher: das will ich machen.
Nachricht aus den Flitterwochen
Zum ersten Mal konnte ich mir tatsächlich vorstellen, mein Team zu vergrössern. Das Universum scheint das gespürt zu haben. Denn einige Monate später durfte ich Romina verheiraten, die mir noch an ihrem Hochzeitstag bei der Verabschiedung ins Ohr flüsterte, sie würde sich dann bei mir melden, um ebenfalls den Werdegang der Traurednerin einzuschlagen. Ich nahm es als Zeichen des Schicksals, dass sie ebenfalls studierte Kommunikationsfachfrau ist – und mir tatsächlich noch aus den Flitterwochen schrieb, sie sei jetzt ready, bei mir einzusteigen.
Aus eins wird vier
Aller guten Dinge sind drei. Fast zeitgleich durfte ich Debby coachen, die als absolute Anfängerin ihre Freunde in der Türkei verheiraten durfte. Beim Lesen ihrer ersten Trauung machte ich grosse Augen: Da hatte jemand ohne grosse Schreibausbildung instinktiv verstanden, wie Storytelling funktioniert. Als ich Debby nach ihrer Trauung kontaktierte und fragte, wie es gelaufen sei, war sie ebenfalls Feuer und Flamme, und ich sah die Chance, aus den drei Engeln für lovely words ein Kleeblatt zu machen. Auch Debby war sofort dabei. Ohne grosse Anstrengungen meinerseits war aus lovely words plötzlich ein Team geworden, ganz natürlich – und nicht nur das. Vor unserem ersten Zusammentreffen zu viert war ich total relaxt, weil ich genau wusste, dass alle drei sich wunderbar verstehen würden (obwohl sie drei verschiedene Sprachen bzw. Dialekte sprechen), aus den verschiedensten Ecken der Schweiz kommen und an völlig anderen Punkten in ihrem jeweiligen Leben stehen.
Was sie alle verbindet? Empathie, Talent und die Gabe, mit Worten umzugehen. lovely words eben.